Samstag, 20. Mai 2017

Wir bekommen ein neues Reetdach - Tag 2

Heute wird es richtig dreckig 



Tja , das Dach hat sich als dicker entpuppt als gedacht. Statt zwei Schichten wie anfangs gedacht, gingen die Reetdachdecker am Ende des ersten Tages davon aus, noch zwei Schichten mehr vorzufinden… Am Ende waren es dann fünf! Schichten. Wohl das ganze Leben dieses Hauses in dem Dach vereint. Die untersten Schichten waren noch aus Stroh, dann folgten drei Schichten Reet. Jede Schicht wurde vernäht, wie *hier* gezeigt. Das heißt aber auch, jede Schicht muss einzeln gelöst und abgetragen werden und je tiefer die Schicht, desto stärker ist das Material miteinander verwoben.


Hier könnt ihr mal so ein altes Bündel sehen.


Und hier bekommt ihr einen Eindruck wie es staubt, ich habe auf Instagram aber auch Videos, wo der Staub Dreck sehr eindrucksvoll ist. Das liegt daran, dass unsere Kate eine alte Rauchkate ist.
Rauchkaten sind schornsteinlose kleine Bauernhäuser gewesen, bei denen aus dem offenen Herdfeuer, der aufsteigende Rauch durch die sogenannte Uhlenflucht oben im Giebel entwich., sowie durch offene  Klöntüren  und Fenster. Es gab keine Decke, sondern der Rauch konnte ungehindert zum Dachstuhl ziehen, weshalb dieser jetzt besonders schwarz ist, ebenso wie die unterste Schicht Stroh. Auch die Balken oben sind alle verrußt, ein bisschen so, als hätte es gebrannt.


Beim Abdecken, werden jede Menge Nester gefunden. Unter anderem ein riesiges Wespennest, das aber glücklicherweise leer war. Und die Vogelnester waren glücklicherweise auch ohne Kücken.

Beim Nest könnt ihr übrigens ein Stück Weide sehen, mit der das Stroh gebunden war. Total spannend.


Und hier seht ihr die Männer beim Einpacken . Denn für die Umgebung war wettertechnisch nichts gutes angesagt. Unwetterwarnung und so. Aber all euer Daumendrücken hat geholfen und uns gestern nur ein wenig Regen gebracht. Hoffen wir das dies so bleibt.


Um nicht durchzudrehen hilft es manchmal, den Blick auf den Rest des Gartens  Dschungels zu lenken und die Sonne zu genießen, so wie Donnerstag morgen um 7.15 Uhr  *klick*

Euch allen viel Sonnenschein am Wochenende
                                  
Claudia

3 Kommentare:

  1. Was für eine Arbeit aber so spannend es zu beobachten wie es verarbeitet wurde und wird.
    Ich kenne diese Art von Dacheindeckung aus dem Süden ja gar nicht und bin seid ich hier im Norden wohne immer begeistert wie Reet verarbeitet wird.
    Weiterhin trocknes Wetter und Danke das du uns teilhaben lässt.
    Grüße
    Dagmar

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    1. Liebe Dagmar, ja, es ist ein wahnsinnig faszinierendes Werk, dass die Männer dort verrichten.
      Und ein Knochenjob!
      Danke für deine lieben Wünsche
      Claudia

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  2. Liebe Claudia,
    ich würde bei dem "Wespennest" eher auf das Nest von Wildbienen tippen. Wespen bauen ballon-artige, mitunter richtig große Nester aus einer Art Papier. Diese Wabenstruktur ohne Schutzhülle drumherum machen dafür die Bienen.

    LG
    Petra

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