Donnerstag, 13. Dezember 2018

Stricktutorial 2 - Fäden verkreuzen beim Stricken von mehrfarbigen Mustern leicht gemacht

Ich liebe es Muster zu stricken. Ihr auch? Ich mag es, wenn ein Pullover, ein Tuch oder die Socken ein paar schöne Details enthalten. Und ich mag die Abwechslung zwischen schlichten Passagen und tollen Musterteilen. Da sind Pullover mit Musterpasse natürlich super. Wenn man sie auf klassische isländische Weise strickt, fängt man unten am Body an, hat ein kleines Muster und dann einen großen schlichten Teil. Wunderbar geeignet für Autofahrten, Kaffeeklatsch, Sitzungen oder Wartezeiten aller Art. Dann fix zwei Ärmel auf die gleiche Art gestrickt und am Ende wird man mit einer wunderbaren Musterpasse belohnt. Ich bin ja Fan des Top Down stricken, deshalb fange ich mit der schönen Spielerei an. Wenn ich Pullover selber entwerfe ist das der schönste und spannendste Teil überhaupt. Zu sehen, wie sich eins zum anderen fügt, wie durch die Farbwahl immer wieder ein anderer Ausdruck entsteht. Zu schön!

Handyschnappschuss… die Maus sollte den Pulli bitte mal anprobieren

Ich weiß aber aus euren Kommentaren, dass viele sich viel zu viele Gedanken wegen dieser FairIsle, Strandet Colorwork, Jaquardmuster und eben ganz schlicht mehrfarbigen Strickmuster machen. Mein Kommentar ist dann immer : Einfach mal machen! Am besten eignet sich dafür erst mal ein Cowl. Immer in Runden gestrickt, ohne dass es darauf ankommt, ob man reinpasst, ist perfekt zum üben. Vielleicht ein bisschen dickere Wolle - etwas was sich für Nadelstärke 4 oder 5 eignet - und los geht es. Leider habe ich gerade kein Foto von einem Cowl...



Ich habe mit Musterstricken mit 13 Jahren angefangen und ganz schnell war kein Muster mehr vor mir sicher. Das schöne an der Jugend ist ja, dass man manche  Sachen gar nicht in Frage stellt. So hat auch Stine jetzt einen Isländer begonnen und hat sich auch gleich dass Muster selbst gezeichnet. Einfach kann ja jeder ;-)

Gut sind für den Anfang Muster, die alle 3 Maschen die Farbe wechseln, dann muss man nicht so sehr darauf achten, dass die Spannfäden nicht zu lang werden. Für den Beginn sind Muster, die nur mit zwei Farben gestrickt werden empfehlenswert.


Die Socken aus dem Soxxbook 1 und 2 von Stine und Stitch eignen sich da sehr gut (li und re)


Und wie geht es nun, das Stricken mit zwei Farben?
Vorweg sei gesagt, es gibt eine Menge Methoden und ich kann nur empfehlen einiges auszuprobieren. Als ich begonnen habe, habe ich bei jedem Musterwechsel den Faden neu aufgenommen. Das ist zwar etwas mühsam, aber die Arbeit sah ordentlich aus und Spaß hat es auch gemacht.



Heute halte ich die beiden Fäden auf dem linken Zeigefinger, wobei der Rechte (Türkis) , die Haupt- oder Grundfarbe sein sollte,  und der Linke (weiß),  die jeweilige Kontrastfarbe ist. Hält man die Fäden so, kommt das Muster schön raus. Vertauscht man die Fäden während des Musters kann ein Wechsel in der Dominanz der Farben entstehen. Durch die unterschiedliche Haltung der Fäden sind beide Fäden etwas räumlich von einander getrennt und ich kann  gut die Fäden mit der rechten Nadel fassen. Am Anfang vielleicht ein bisschen tüdelig, aber nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt, die Fäden zu wickeln.


Wenn noch ein dritter Faden dazu kommt nehme ich diesen mit dem rechten Zeigefinger auf und lege ihn um die Nadel. Ähnlich, wie es alle machen, die nicht unsere Kontinentale Strickmethode benutzen, also English Style stricken.
Sollte einer der beiden Fäden zwischendurch zu locker werden, weil er weniger gebraucht wird, ziehe ich ihn einfach ein wenig zurück.

Wenn mehr als 3-4 Maschen mit einer Farbe gestrickt werden verkeuze  ich die beiden Fäden schnell. Dies tue ich ohne die Fäden vom Finger zu nehmen.



Wenn ich gerade mit dem rechten Faden (türkis) länger  stricke, verkreuze ich die Fäden, in dem ich unter dem weißen Faden durchgehe und den türkisen Faden mitnehme. Die nächste Masche wird wieder ganz normal gestrickt. Wird der Faden so alle 3 Maschen verwebt, läuft er leicht und ohne Spannung mit und man bleibt später beim Anziehen auch nicht dran hängen.



Wenn ich mit dem linken Faden (weiß) stricke und den Anderen verweben will, hole ich den weißen Faden, mit dem ich zur Zeit stricke, um den  rechten türkisen  Faden  hinten herum.



So entsteht ein gut verwobenes Fadenbild auf der Rückseite. Obwohl ich tatsächlich bei meinem Isländer auch mal nur jede 5. Masche verweben, denn die Fäden verfilzen schnell ein bisschen miteinander, da die Wolle so haarig ist.

Wenn ihr Fragen habt, immer her damit, ich werde versuchen alle zu beantworten. 

                                       Claudia

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