Donnerstag, 17. November 2016

Meine offene Küche in unserer alten Reetdachkate

Am Montag bin ich voller Tatendrang aufgewacht. Voller Power nach einem wundervollen Wochenende mit tollen Menschen auf der Blogst in Hamburg. Unglaublich was für eine Energie entsteht, wenn 200 Frauen und eine Handvoll Männer ein Wochenende zusammen verbringen.

Darüber werde ich euch morgen ein wenig mehr berichten. Heute gibt es zum Deko- Donnerstag  von Moni, die ich auch bei der Blogst wieder getroffen habe (hach war das nett), Küchenfotos. 


Denn voller Power in den Montag gestartet und von einem völlig unerwarteten Putz- und Aufräumfimmel gepackt, habe ich die Gunst der Stunde genutzt und bei dem super Sonnenschein die Küche abgelichtet.

Es sind aber trotzdem Bilder aus dem Leben, denn meine Girls konnten wegen eines Totalbahnausfalls nicht in die Schule und deshalb hat Malin die frisch geputzte Küche genutzt und mit den neuen Keksausstechern (aus dem Goodiebag ) Herbstkekse gebacken und die Küche wieder in ihren Orginalzustand gebracht.



"Meine" Küche ist immer noch ein ganz besonderer Ort für mich, auch wenn sie mittlerweile 7 Jahre alt ist. Wer aber weiß, dass wir unser Haus vor 17 Jahren in einem ziemlich ursprünglichen Zustand gekauft haben und vielleicht sogar bei unserer ersten Hausbesichtigungsparty dabei war, der versteht was ich meine.


Als wir das Haus übernahmen, hat die Küche keine Spüle, lediglich ein kleines Handwaschbecken neben der Eingangstür (die direkt in die Küche führte, so wie auch heute noch) und es gab nur kaltes Wasser… und das blieb auch die nächsten 8 Jahre so. Deshalb war der Wasserkocher mein bester Freund, neben  der alten Spülmaschine, die wir glücklicherweise hatten. Denn bis das Wasser auf meinem alten Plattenherd kochte, dauerte es ewig. Trotzdem sind wir immer satt geworden und die Spülmaschine war noch eine von der Sorte, wo mein Mini-Monster auf dem stabilen ausgeklappten Deckel sitzen  und Reste ausschlecken konnte - lach. Allerdings hatte sie auch noch Tupperdeckel-killende Heizspiralen  und die Angewohnheit immer dann nicht abzupumpen (und zu spülen), wenn Besuch kam. Ich erinnere mich an ein legendäres Weihnachtsfest, an dem mein Vater mit seiner Frau in der Tür stand - die ja, wie ihr nun wisst, direkt in die Küche führt - und fassungslos auf mich, zwei Körbe mit dreckigem tropfenden Geschirr auf dem Fussboden und Herrn Reetselig, der mit dem Kärcher bewaffnet, die Pumpe Heiligabend wieder gängig gemacht hat, geguckt hat. Was soll ich sagen? Die Spülmaschine hat freundlicherweise ihren Betrieb wieder aufgenommen, irgendwann war das Geschirr endlich sauber (ich sag nur keine Spüle, kein warmes Wasser und natürlich kein sauberes Geschirr mehr im Schrank!) und wir haben Weihnachten auf der Baustelle gefeiert. (Und mein alter Herr hat sich auch wieder beruhigt, wenn  er sich von dem Schock auch nicht wieder erholt hat )


Vielleicht mag ich gerade deshalb meine Spüle und meinen Wasserhahn so gerne. Die Spüle habe ich bei einem witzigen Typen entdeckt,  bei dem wir unsere "gebrauchten" Dielen gekauft haben. Das Spülbecken stand da dreckig aber voller Charme rum und schaute mich an. Es war genau so, wie ich mir meine Spüle für die Küche vorstellte, die noch gar nicht fertig geplant war.  Groß genug, um ein Backblech drin abzuwaschen, tief genug um Kinder drin zu baden und mit diesem tollen Rand.
Später war es dann der entscheidende Moment für die Küche. Denn in eine von der Stange passte sie wegen ihrer Höhe nicht rein.
Die Armatur kommt aus England, hat mich eine Stange Geld gekostet, aber sie sieht genauso aus, wie ich sie haben wollte und das zählte!


Der einzige Hängeschrank stammt aus einer Ladenauflösung und erfreut mich auch täglich, denn ich fand ihn in dem Laden jahrelang so schön, dort gehörte er aber zum Inventar und eigentlich war er mir sowieso zu teuer. Als ich ihn dann zu halben Preis erstand, war die Küche noch lange nicht fertig und so haben wir kurzerhand das Regal im Wohnzimmer gekürzt, um ihn auf der Baustelle vor Schaden zu bewahren.


Den Stallspiegel hat Herr Reetselig schon zu Jugendzeiten gebaut und die Marktwaage habe ich mal von einem Flohmarkt nach Hause geschleppt…. sie wiegt gefühlt Tonnen…


Die Küche ist übrigens ein IKEAhack. Alle Korpusse und die Griffe sind von IKEA, die Fronten und die Arbeitsplatte hat mein Lieblingstischler für mich gebaut. Und die Kücheninsel steht absichtlich schief auf dem Boden. Es gab schon einige Mitmenschen, die heimlich versucht haben, sie geradezurücken… Ich mag es gerne schräg. Aber das wisst ihr ja wahrscheinlich schon.

Es gibt noch viel mehr Bilder von der Küche, die zeige ich euch dann ein anders Mal. Jetzt begebe ich mich in meine heute leicht sonnige Küche und schmeiß den kleinen Espressokocher zur Belohnung für die getane Arbeit an. Und euch wünsche ich immer genug Mut, Herausforderungen anzunehmen, denn auch wenn sich 10 Jahre Küchenprovisorium schlimm anhören, habe ich es nie so empfunden, sondern mich lediglich immer auf meine Küche gefreut - da waren die 18 Monate Gesamtbauzeit der Küche geradezu ein Klacks ...


          
                                                                      Claudia 

9 Kommentare:

  1. Hach, Claudia,
    da hab ich direkt mitgefühlt und mich mitgefreut, so als wäre ich dabei gewesen, als Du die ganzen Schätze entdeckt hast! Deinen Dad sehe ich förmlich vor mir...Kopfkino vom Feinsten! Herrlich geschrieben und eine einzugartig tolle Küche obendrein! Schön, Dich wiedergesehen zu haben! ♥
    Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende,
    Moni

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    1. Hej Moni,
      Ich habe mich auch sehr gefreut, dich wiedergesehen zu haben. und weil ich deine Posts so mag und ich so viel Zuspruch auf der Blogst bekommen habe, habe ich mich entschlossen mehr Inferior zu posten. So habe ich etwas sehr persönliches von der Blogst mitgenommen. Und es fühlt sich gut an!
      Ganz liebe Grüße vom Deich
      Claudi

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  2. uuui, was für eine tolle Küche!
    wobei die Story drum herum und davor allerliebst ist - zumindest, wenn man selbst nicht mit den Körben Dreckgeschirr darauf wartet, dass der Kärcher seinen Dienst tut ..... (ganz ehrlich, im allerersten Moment dachte ich, ihr habt das Geschirr dann aus Verzweiflung mit dem Kärcher gespült ;) )
    liebe Grüße
    Manu

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  3. Was für eine tolle Küche liebe Claudia!! Soo gemütlich! ♥
    Liebste Grüße
    Christel

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  4. Deine Küche ist wunderschön! Ich verstehe nicht, was andere an teuren Designerküchen finden. Mir ist eine so schöne, selbst zusammengesuchte und mit viel Liebe dekorierte Küche tausendmal lieber.
    Liebe Grüße, Frilufa

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    1. Danke, liebe Frilufa!
      Ja, so geht es mir auch immer. Ein paar persönliche Dinge machen eine Küche gleich viel schöner.
      Liebe grüße vom Deich
      Claudia

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  5. ich liebe deine Küche! Wunderschön!

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