Dienstag, 5. März 2019

Vom meteorologischen Frühlingsanfang, der Neverending Story mit dem Bus und über dem Feuer gebratenen Spätzle


Tja, nun hatten wir meteorologischen Frühlingsanfang und auch wenn ich immer noch das Gefühl habe, dass der Winter noch nicht zu Ende sein kann, weil er hier im Norden irgendwie noch gar nicht da war, genieße ich jede freie Minute draußen. Es ist so herrlich die Sonne aufgehen zu sehen ( und dafür nicht in aller Herrgottsfrühe aufstehen zu müssen), einen Kaffee draußen zu trinken, wann immer es geht und lange Runden mit dem Hund zu gehen. Als wir neulich am Bokeler See waren, habe ich mir gewünscht, draußen auf dieser Terrasse Frühstücken zu können. Stattdessen haben wir unseren Kaffee am See vor dem Bus getrunken. Das war auch schön.



Apropo Bus: 
Er hat gerade wieder eine kleine Reparatur hinter sich. Und während Herr Reetselig Spaß am Fehler suchen, finden und erfolgreichen Reparieren hat, mach ich mir so meine Gedanken… 

Wenn er fährt liebe ich mein Paulchen, aber wenn er muckt dann könnte ich Fritz-Paul echt eintauschen. Fragt sich nur gegen was. Und da der Bus selbst ausgebaut ist, denke ich da durchaus zweimal drüber nach. Der ganzen Familie ist noch sehr gut im Gedächtnis, wie die Kinder (schon ein bisschen länger her…) zu Beginn der Sommerferien immer ihren Papa fragten, wann wir endlich nach Schweden fahren und er immer wieder antwortete: "Wenn der Bus fertig ist". Blöd, wenn einer Spaß hat und alle anderen in der Warteschleife rotieren. Aber dann waren es die tollsten Ferien ever! Wir vier, der Hund und der Bus. 

Nix mit Tüdelüt, Instagram tauglichen Bildern, Geschirr, das was her machte oder so. Nö. Einfach mal machen. Wenn ich heute so darüber nachdenke, dass wir nicht mal eine Probefahrt gemacht und geguckt haben, ob es alles praktikabel ist … war auch egal. Aber unsere erste Fahrt führte uns zum Baumarkt, Klettband für unsere provisorischen Mückenvorhänge kaufen. Das Klettzeugs klebt immer noch, die Vorhänge haben wir nur zweimal benutzt. Zu tüdelig. Und irgendwie war alles gut, wie es war. Keine Ahnung, warum wir alle immer glauben, es müsste alles perfekt sein, bevor wir losfahren. 

Erstens gibt es auch unterwegs Baumärkte. Wir müssen z.B. immer in Schweden zu Biltema.

Zweitens muss nicht jede Tasse zum Teller passen, braucht man  nicht unbedingt schickes Emaillegeschirr oder was weiß ich. In unserem Bus hängen z.B. 4 Porzellanbecher seit 2 Jahren und nehmen nicht mal Schlaglöcher krumm. Na ja, und außerdem kann man sich ja auch das eine oder andere Urlaubsmitbringsel in den Bus packen. Im ersten Schwedenurlaub fand ich ein Colaglas am Strand - lange Zeit mein Lieblingsglas, weil es so eine schöne Form hatte. 

Und drittens geht es doch um etwas ganz anderes, oder? Ich finde ja, der Weg ist das Ziel. Oft fahren wir ohne konkrete Pläne los, packen nur das nötigste ein und lassen uns darauf ein, was die Landschaft mit uns macht. Und es geht. Wir haben keinen Grill mit, aber wir haben auf Gotland an einem Strand gesessen und gegrillt. Die Roste lagen da für alle und wir haben sie danach wieder ordentlich zurück gelassen. Super. Weniger Gepäck für uns. Im ersten Jahr mit Paulchen hatten wir keine Campingstühle, sondern lediglich eine Picknickdecke und die Küchenkiste diente als Tisch. Wir haben auch keinen Kühlschrank, nur eine Kühlbox, die während der Fahrt über den Zigarettenanzünder läuft. Geht auch. Obwohl ich gerne irgendwann mal einen Kühlschrank hätte. Aber wichtiger finden wir, dass wir auch drinnen kochen können, und so haben wir eben nur einen Schubladenschrank mit Herd obendrauf. In England waren wir sehr glücklich darüber, denn dort haben wir mehr als einen Regenguss über uns ergehen lassen müssen und wären sonst wohl verhungert…

Also lange Rede kurzer Sinn: Ich hoffe, das Paulchen hält durch und wir können unser Geld ins Reisen stecken, statt in Reparaturen oder einen neuen Bus. Im Sommer wollen wir nach Schweden. Außerdem, so oft es geht nach SPO an den Strand und Stine möchten den Bus wieder mitnehmen, wenn sie in Wacken und beim Werner Rennen arbeitet. Alles andere ist noch offen.



Zur Einstimmung auf die Campingzeit haben wir schon mal draußen gekocht. Ich träume ja von einer Outdoorküche… Aber das ist auch so eine Sache. Eigentlich braucht es gar nicht so viel Tüdelkram.  Und da ich mich sowieso nicht festlegen kann, wo die Outdoorküche denn stehen soll ( am Fluss geht nicht #ausgruenden ) bleibe ich flexibel und koche wo es mir gefällt.


Hier haben wir uns Spätzle mit Bergkäse über dem Feuer gebraten.
Das geht echt flott. Die vorgekochten Spätzle haben wir in der Pfanne gebraten und zum Schluss noch den frisch gehobelten Bergkäse drüber  gegeben und ein bisschen geschmolzen. Mega lecker ohne viel Aufwand. Das gibt es diese Saison bestimmt noch häufiger!

Die tolle Pfanne ist eines dieser Urlaubsmitbringsel, an denen ich einfach nicht vorbeigehen konnte. Von dem Geschirr aus Emaille habe ich mir mit 14 Jahren einen Teekessel und 2 Becher in Blau mit Punkten gekauft, weil ich sie so toll fand und sie waren schon überall mit uns.


Die Wolle mit der ich hier am Feuer stricke ist auch ein Urlaubsmitbringsel aus Schweden und ich zeige euch in den nächsten Tage, was ich mir Schönes für das Edinburgh Yarn Festival daraus gestrickt habe.



Ich wünsche euch allen eine schöne Woche. Ob mit Ferien oder ohne - habt es fein und genießt die Frühlingsvorboten 

                      Claudia

1 Kommentar:

  1. Na dann drücke ich euch mal ganz fest die Daumen, dass Paulchen noch lange durchhält :o)

    Liebe Grüße
    Martina

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