Und schwupps ist der September vorbei und das Jahr 2020 geht in die Zielgerade. Zum Ende des Septembers wird hier immer ordentlich gefeiert, den Malin hat Geburtstag: Unfassbare 17 Jahre ist sie nun, hat mit der Fahrschule angefangen und Spaß am Fahren und wir hoffen nun alle, dass sie ihren Führerschein schnell durchziehen kann
• Feiern
Gefeiert haben wir mit der kleinen Kernfamilie, heißt den Lieblingsmenschen, die dicht um uns herum wohnen und die wir immer mal wieder sehen, denn auch da gab es im September wichtige Geburtstage zu feiern. Ich vermisse unsere großen Familienfeiern einfach ganz unglaublich. Normalerweise haben wir schnell 20 bis 25 Menschen um uns herum, bzw. in der Küche rumstehen, wenn wir einen Familiengeburtstag feiern, aber im Moment halte ich es einfach nicht für klug, auch wenn wir das so gerade eben dürften nach den Coronaregeln. Aber mal ehrlich, mir sind meine Liebsten alle viel zu wichtig, als dass ich sie von überall her zusammenbringen und vermischen möchte. Ein paar davon gehören zur Risikogruppe und da wir von uns selbst nie sagen können, dass wir clean, sprich negativ sind, habe ich einfach Schiß. Geht das nur mir so?
• Momente mit Freunden
Sei es das spontane Kaffeetrinken mit Svenja und Britta, das Wollshopping mit Sabine im neuen größeren Lieblingswollladen Mylys oder das Lagerfeuer unten am Fluss.
Wie schön ist es, sich ganz real zu sehen und miteinander zu reden, zu stricken, zu essen, sich auszutauschen über dies und das!
Und weil man im Moment wirklich nicht weiß, was morgen ist gehe ich immer mehr dazu über spontan mich auf ein zwei Stunden zu verabreden. Oder bringe schnell den Nachbarn Kuchen rüber und schnacke ein paar Minuten und pflücke im Gegenzug bei ihnen Tomaten, hecke am Gartenzaun mit den Nachbarn neue Verkehrsberuhigungen für unsere zur Zeit extrem hochfrequentierte Wohnstraße aus oder springe ein wenn jemand Hilfe braucht. Denn wenn ich eines in diesen Zeiten am meisten vermisse ist es die Mitmenschlichkeit und die Kommunikation. Ich glaube das wir viele Missverständnisse nicht hätten, wenn wir von Angesicht zu Angesicht kommunizieren könnten, wenn man sich begegnen würde, statt aus dem Weg zu gehen. Und ich würde mir so sehr für die letzten Monate des Jahres wünschen, das wir alle wieder mehr daran denken, dass wir nur ein Teil des Ganzen sind und dass das Ganze nur dann funktionieren kann, wenn wir alle mitnehmen. (hier entfährt mir gerade unwillkürlich ein Seufzer. Mir war gar nicht bewusst, wie tief aus mir heraus dieser Wunsch kommt)
• Schule
Natürlich war der September auch geprägt von Schule. Kaum gestartet, hat uns die Schule wieder voll im Griff. In der Oberstufe wird jetzt kräftig angezogen, muss doch wie überall alles nachgeholt und gleichzeitig vorgearbeitet werden. Natürlich gab es auch an unserer Schule schon Corona Alarm und nicht immer funktioniert alles reibungslos. Aber auch hier gilt: Kommunikation ist alles und ich merke, dass es fast wie ein Mantra ist, wenn ich es in allen Besprechungen immer wieder vor mich hinmurmel und einfordere! Jedenfalls sind wir alle gefordert gute und konstruktive Vorschläge zu machen und nicht nur rumzukritteln.
Stine hatte ein Schulpraktikum im Rahmen ihres Lehramtstudiums und so hatten wir eine schöne gemeinsame Zeit, da sie überwiegend von uns aus gefahren ist. Zu viert ist es gleich ganz anders zu Hause und wir haben die gemeinsamen Wochen sehr genossen.
• Andere Zeiten brechen an
Herr Reetselig ist jetzt in Pension und damit brechen hier völlig neue Zeiten an. Ich meine, was für ein Luxus, Dinge werden sofort papariert, lauter kreative Projekte umgesetzt, der Garten wird gemeinsam auf Vordermann gebracht, der Reparaturstau aufgearbeitet und es bleibt trotzdem viel Zeit für gemeinsames Frühstücken am Fluss (last days of Summer...), ungestörte Gespräche und sogar einen Kurztrip nach Fehmarn haben wir im September geschafft.
Wahnsinn, wieviele Leute noch unterwegs sind. Die Campingplätze waren noch immer ganz schön voll und jede Menge Leute unterwegs. Sieht so aus, als hätten nicht nur wir eine Menge nachzuholen... Und es tut so gut die Nase in den Wind zu halten und aufs Meer zu gucken! Das Wetter war einfach wunderbar, wie im ganzen September. was für ein Glück, wenn sich der Sommer so lange ausdehnt.
• Auszeit zum Speicher auffüllen
In Sankt Peter Ording habe ich mit meiner Freundin einen wundervollen Spätsommertag genossen. Wir sind wild entschlossen uns jeden Monat einen Tag Auszeit am Meer zu gönnen, mit stundenlangen Gesprächen, kilometerlangen Spaziergängen am Strand und im Bus gekochtem Kaffee. So ein Tag am Meer füllt die Speicher ganz wunderbar. Aber natürlich würde es auch ein Tag auf dem Berg oder im Wald und in der Heide tun. Hauptsache Natur, Zeit und Ruhe drum herum.
• Strickflow
Natürlich habe ich auch im September ständig gestrickt (behauptet jedenfalls meine Familie), aber viel geschafft habe ich nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass wir jetzt beide Zuhause sind und deshalb vieles gemeinsam oder nebeneinander her erledigen. Jedenfalls habe ich meinen Flow nach den Sommerferien noch nicht wieder gefunden. Ich bin noch dabei, mir wieder eine Struktur zu erarbeiten und Nachtarbeit ist dabei im Moment definitiv keine Lösung. Manchmal falle ich regelrecht ins Bett, aber morgens um 6.00 Uhr ist die Nacht eben auch zu Ende und wenn dann wie heute die Nacht von einem Rauchmelderalarm direkt über dem Bett (die Batterie...) um halb drei und einer Unterzuckerung am früher Morgen unterbrochen wird, dann merke ich das den ganzen Tag.
Heute Abend werde ich mich aber mit einer Freundin zum Stricken treffen und gestern habe ich meine Strickjacke fertig gestellt. Sogar die Knöpfe sind dran und und geblockt ist sie auch schon. Fotos folgen und an der Anleitung sitze ich auch schon. Gestern habe ich sie schon verschiedenen Familienmitgliedern angezogen und war fasziniert, dass sie allen gut stand. Ich hoffe euch gefällt sie auch. In den nächsten Tagen mehr. Dann brauche ich auch TeststrickerInnen.
Und auf meinem Rechner schlummern noch ein paar mehr halbfertige Anleitungen, die längst gestrickt sind, aber eben noch nicht fertig geschrieben, ausgearbeitet, gerechnet, fotografiert, layoutet usw. sind. Ich bin so viel schneller im Stricken als im Schreiben und mein Kopf ist voller Ideen, ich komme gar nicht hinterher. Und ehe ich mich versehen entdecke ich wieder schöne Wolle, habe eine neue Idee und wünsche mir mehr Zeit. Aber jetzt kommt ja die Zeit in der wir uns drinnen zusammen kuscheln, Kerzen anzünden und im Ofen ein Feuer brennt. Zeit zum Stricken!
•Strickpläne und Prozente auf meine Anleitungen bei Ravelry
Meine Pläne für den Strick- Herbst und Winter stehen auch schon fast, werden aber noch fast stündlich umgeworfen, da es auf allen Kanälen ja gerade nur so von Ideen sprudelt.
Die Herbstprozente vom letzten Post (hier) gelten noch bis Sonntag Nacht.
Mit dem Code : HELLO FALL bekommt ihr 20 % auf alle meine Anleitungen bei Ravelry .
Ich freue mich sehr, wie gut euch der Ratzfatz gefällt und bin schon gespannt auf alle eure Versionen. Ich bin gerade in Versuchung noch einen weiteren für mich zu stricken, aus Wolle die hier noch rumfliegt (ein Projekt was schon vor vielen Jahren in die Tonne geflogen ist, weil die Anleitung aus der Brigitte trotz des Orginalsgarns so gar nicht hinhaute... ich sag nur: Arme müssen sich heben lassen!) Die Maschenprobe passt nur semigut, aber das sollte mit ein bisschen tricksen schon klappen.
•Neues Maschinchen im Haus
Nein, Herr Reetselig war nicht im Baumarkt, bzw. tut es hier nicht zur Sache, denn er ist da mindestens so oft wie ich im Wollladen.
Aber ich habe mir eine neue Nähmaschine gegönnt, weil Stine seitdem sie ausgezogen ist, immer wieder eine Nähmaschine vermisst. Da habe ich Füchsin natürlich angeboten dass sie meine alte Janome haben kann und flugs nach einer neuen geguckt. Meine alte Maschine war zwar okay, aber das eine oder andere habe ich schon vermisst. Ganz besonders eine Knopflochautomatik. Während um mich herum in den letzten drei Jahren die schönsten Blusen entstanden, habe ich mich nicht rangetraut, da ich fürchtete an den Knopflöchern zu scheitern. Und ganz ehrlich, die ganze Arbeit, um dann am Ende an den Knopflöchern zu scheitern? Örgs. Da steht mir mein Perfektionsanspruch massiv im Weg. Aber jetzt habe ich mir eine Elna 560 gegönnt und die kann das. Also ich noch nicht. Aber ich arbeite daran. Und damit ich mich wirklich daran mache die Maschine zu studieren, habe ich mich zum Nähwochenende angemeldet. Bitte Daumendrücken, das uns Corona keinen Strich durch die Rechnung macht. Wir sind eine kleine feine Gruppe, in einem schönen Seminarhaus mit vernünftigen Coronarbedingungen und wenn wir jetzt alle gesund bleiben und die Zahlen nicht massiv steigen, dann wird das hoffentlich was.
Funfact am Rande: Herr Reetselig durfte die alte Nähmaschine auseinander schrauben und sauber machen, das juckte ihm schon länger in den Fingern und er hat das gründlich gemacht. Und er hat auch alles wieder zusammen gebaut, keine Schraube vergessen.
Also flugs, alle Funktionen kontrollieren und: sie lief nur noch Rückwärts! Das ermöglicht mal ganz andere Sachen. Lach. Aber er hat es natürlich zackig wieder geändert unser MacGyver.
Gerade schraubt er an unserem Bus rum, der mal wieder muckt. Er ist aber auch schon ein paar sehr viele Jahre alt und hat eine ansehnliche Kilometerleistung auf der Uhr. Jetzt soll er uns noch mal in den Urlaub bringen, dafür bekommt er noch mal ein bisschen Liebe und Zuwendung. Und gleichzeitig entsteht hier eine Wunschliste, was ein neuer Bus nach Möglichkeit haben sollte. Ein bisschen gucken wir schon, was der Markt so hergibt. Ob es ein Gebrauchter oder Neuer wird steht noch nicht fest. Definitiv werden wir aber einen Bus selber ausbauen. Ich stehe einfach nicht auf die grauen Fertigausbauten, brauche nicht so viel Schnickschnack, möchte dafür auf das Eine oder Andere aber nicht verzichten, dass ist aber mal einen eigenen Post wert. Aber eines wissen wir ganz genau: Wir werden uns keinen MarcoPolo für 87000€ kaufen. Sorry, nicht sorry. Aber für das Geld würde ich mir eine kleine alte Hütte am Meer kaufen und glücklich werden, aber bestimmt keinen Bus. Ihr dürft also gespannt sein, wie es in Sachen Bus weiter geht.
Ach und unser Kleiner fährt auch wieder. Nachdem die Versicherung ihn zur "Schrottkarre" erklärt hat, nach dem der Laster ihn versucht hatte schmaler zu machen, hat Herr Reetselig ihn liebevoll wieder aufgepäppelt und wenn man es nicht besser weiß, sieht er wieder aus wie vorher.
So viel zum September. Jetzt bin ich gespannt, was der Oktober bringt. Ich plane ja ganz gerne im Voraus, aber das ist definitiv meine Lektion für 2020 : vergiß es, hier ist nix mehr planbar...
Startet alle gut in den Oktober und bleibt gesund!
Eure Claudia
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